Anna Netrebko: Vom Aschenputtel zur Operndiva
VON Tobias D. Höhn, 10.12.04, 12:30h
Leipzig - Für viele ist sie die zweite Maria Callas. Wenn die russische Opernsängerin Anna Netrebko wie eine Ballerina über die Bühne schwebt, mit einem Lächeln und glockenheller Stimme Mozart oder Verdi, Donizetti oder Puccini intoniert, werden in den Köpfen vieler Konzertbesucher Bilder wach von der 1977 verstorbenen glamourösesten Operndiva aller Zeiten.
Auch in Leipzig, beim Auftakt zu Netrebkos erster umfassender Tournee durch Deutschland und Europa, zogen am Donnerstagabend manche Musikliebhaber voll des Lobes Parallelen. Doch rasch wurde klar: die mit Auszeichnungen überhäufte Künstlerin ist unvergleichlich. Nicht nur, weil ihr mit ihrem zweiten Arien-Recital "Sempre Libera" der bislang einmalige Sprung einer Opernsängerin in die Top Ten der Pop Charts gelang.
In die Wiege gelegt war ihr der Gesang keineswegs. Als Kind eines Geologen und einer Ingenieurin hasste Anna Opern. Sie träumte davon, als Schauspielerin die Leinwände zu erobern und der südrussischen Provinz Lebewohl zu sagen. Doch die Konkurrenz bei den Aufnahmetests war zu gross. Und so entscheidet sich die junge Frau, die spielend drei Oktaven bewältigt, für den Gesang.
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