16 Feb 2005
Julius Caesar in Hamburg
Hamburg – These. Antithese. Synthese. So einfach ist das manchmal. Anstatt ein sehr abstraktes, gern auch sehr allegorisches Genre wie die Barock-Oper in ein um Wirklichkeit bemühtes Regie-Korsett zwingen zu wollen, das ihren schillernden Typen das Entrückte, Allgemeingültige nehmen würde, geht Karoline Gruber bei “Giulio Cesare in Egitto” einen ganz eigenen, ganz cleveren Regie-Weg: Zuerst wird auf Pointe komm raus gealbert und überdreht. Dann auf Gedeih und Verderb geliebt. Im dritten Akt ohne Wenn und Aber geläutert. Die Katharsis kommt spät, aber gewaltig.