07 Mar 2005
Manon Lescaut in Essen
Essen. Es ist keine Sternstunde für das erfolgsverwöhnte Essener Aalto-Theater. Warum Generalmusikdirektor Stefan Soltesz Giacomo Puccinis Jugendwerk “Manon Lescaut” ins Programm hob, ist rätselhaft. Denn es liegt mit der gleichnamigen Oper des französischen Komponisten Jules Massenet ein qualitativ weitaus anspruchsvolleres Werk vor. Und hätte er den Mut zur Gegenwart gehabt, hätte sich Hans-Werner Henzes “Boulevard Solitude” angeboten. Ob dies erklärt, dass Soltesz bei der Premiere gleich der 1. Akt zum verhetzten Parforce-Ritt missriet? Immerhin wusste er im weiteren Verlauf den Essener Philharmonikern doch noch die feineren Harmonien zu entlocken, an denen es hier ja nun nicht völlig mangelt.