10 Dec 2006
Was alles hinter den Paravent gehört
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=k&ressort=ke&id=604354
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(Photo: Johannes Ifkovits)
VON WILHELM SINKOVICZ [Die Presse, 11 December 2006]
"Arabella" in der Staatsoper. Recht indezent inszenierte Sven-Eric Bechtolf Strauss' letzte Hofmannsthal-Oper.
Jubel über die Neuinszenierung der "Arabella" an der Staatsoper. Doch be ruht die Produktion, wie mir scheint, auf einem Missverständnis. Von hintergründiger Bedeutung schien nur, dass die Wahl für Franz Welser-Mösts erste Wiener Premiere auf dieses Werk gefallen ist. Denn mit Strauss' letzter Hofmannsthal-Vertonung können nur gelernte Kapellmeister reüssieren. Die müssen Phrase für Phrase, manchmal gar Takt für Takt geschmeidig dem Verlauf des Textes anpassen, sich aufs Modellieren kleinster Einheiten verstehen - ohne dabei die großen Atemzüge zu zerhacken, aus deren Abfolge ein Opernakt seine rhythmische Dynamik bezieht.