Tristan und Isolde at Grand Théâtre de Genève

Le metteur en scène français Olivier Py a conçu une nouvelle production de Tristan, de Wagner – la première depuis vingt ans à l’Opéra de Genève. A pari téméraire, réussite exemplaire : le metteur en scène, auteur et comédien français réalise une magistrale version du chef-d’œuvre wagnérien, plastique et superlativement musicale, intelligente et hautement sensible. Un Tristan tiré au cordeau que magnifient les ingénieux décors de Pierre-André Weits, les lumières d’Olivier Py et une direction d’acteurs aboutie.

Tosca at Bayerische Staatsoper

Es gibt CD-Aufnahmen mit Roberto Alagna, auf denen erkennt man seine Stimme nicht wieder. Entspannt und schmiegsam klingt sie da, ebenmäßig und mit sehr dezenten Nuancierungen – genauso also, wie im dritten “Tosca”-Akt an der Bayerischen Staatsoper. Das “E lucevan le stelle” behandelte der München-Debütant ganz behutsam, nicht als Nummer eines Schlagerabends, sondern wie eine versonnene Erinnerung an Vergangenes – also der Situation kurz vor dem tödlichen Schuss durchaus angemessen.

Deborah Polaski in Vienna

Groß war das Interesse für Deborah Polaskis erste Wiener Isolde. Und rasch machte sie klar, wie sie diese Rolle versteht: als kraftvoll gesteigerte Euphorie. Da hatte sie in Peter Schneider am Pult des gut disponierten, mit fabelhaften Soli bei Streichern und Bläsern aufwartenden Staatsopernorchesters einen gleich gestimmten Partner. Denn auch er setzte auf kräftige Farben, heizte die Dynamik und die Emotion der Sänger an, ohne dabei auf die lyrischen Stellen der Partitur zu vergessen, auch wenn man diese schon feinnerviger modelliert in Erinnerung hat. Dennoch, zu einem spannenden Ganzen wollten sich die einzelnen, noch so intensiv musizierten Mosaiksteine nur schwer fügen.

A Critical Edition of Faust at Frankfurt

Gounod’s Faust is often billed in Germany as Margarethe. The frivolous Frenchman’s melodies should not be confused with Goethe’s masterpiece. That would be blasphemy.
Frankfurt Opera, not a house given to frivolity, has chosen a new critical edition of Faust. Minus the usual cuts, plus intervals, the evening lasts four hours. Add Johannes Debus on the podium, drawing plump, earthy sounds from the orchestra, and you start to hear Gounod with an earnestly German accent.

Tchaikovsky’s The Enchantress at the Mariinsky

A scene from the Mariinsky Theater’s production of Tchaikovsky’s opera The Enchantress. Pyotr Tchaikovsky, arguably Russia’s most popular composer, is being celebrated with a festival of his work at the Mariinsky Theater. The event, which kicks off Saturday with David Poutney’s production of “The Enchantress,” runs through Feb. 20 and features over two dozen performances of Tchaikovsky’s operas, ballets and chamber music.
The Mariinsky’s artistic director, Valery Gergiev makes just one appearance during the festival, to conduct “The Enchantress” on the opening night.

St. Olaf Choir at Carnegie Hall

The singers marched on stage with near-military precision, the hem of each purple choir robe at the same distance from the ground. When they opened their mouths to sing, an even wall of sound emerged: words clear, notes true. But more than that, the notes were felt. As the music moved through the rows of singers, their bodies swayed like a field of long grass in the wind.

Stefanie Wüst Performs Monteverdi and Weill in Potsdam

Die bedeutenden Komponisten der Musikliteratur, Claudio Monteverdi und Kurt Weill, suchten sich als literarische „Partner“ Größen der Weltliteratur, un- ter anderen Torquato Tasso und Bertolt Brecht. Und so ist es nicht verwunderlich, dass eine sensible Behandlung der Sprache bei beiden Komponisten in ihren Musiktheaterstücken oberste Priorität hat.

Amanda Roocroft in Frankfurt

Es gibt Termine, die sind für einen Liederabend in der Oper Frankfurt eher ungünstig. Dazu gehört der Fastnachtsdienstag. Zwar dürften sich die Zielgruppen einigermaßen unterscheiden. Aber zartbesaitete Menschen trauen sich an den tollen Tagen kaum aus dem Haus. So war die Oper, die normalerweise mehr als tausend Personen fasst, beim Gastauftritt der britischen Sopranistin Amanda Roocroft mit Iain Burnside als Klavierbegleiter enttäuschend schwach besucht. Und möglicherweise lag es am Blick auf die vielen leer gebliebenen Plätze, dass Amanda Roocroft ihr Programm zunächst nicht übermäßig engagiert anging und ihr Potential oft mehr durchscheinen ließ als zeigte.

Der Rosenkavalier at Graz

Hugo von Hofmannsthal bemerkte 1921, dass der “Rosenkavalier gar nichts sei, wenn nicht ein Dokument der österreichischen Wesensart”. Dieses Diktum schien die Maxime der Grazer Neuproduktion gewesen zu sein. Marco Arturo Marelli, verantwortlich für Inszenierung, Bühne und Licht, ist überhaupt ganz offensichtlich ein genauer Kenner von Hofmannsthals Meisterlibretto. Den innersten Fasern und Nuancen des Textes folgend, gelang es ihm mittels eines riesigen, schräg über der Bühne platzierten Spiegels und einer hochsensiblen Lichtregie eine sinnlich-dichte Atmosphäre zu schaffen, eben genau jene spezifisch österreichische “Lebensluft”, um die es Hofmannsthal zeitlebens so intensiv zu tun war.

Don Giovanni at Toulouse Disappoints Le Monde

Une vague forme humaine étendue dans la pénombre – gisant, dormant ? C’est Leporello. A côté, le fameux livre de comptes de Don Giovanni – mille et deux conquêtes. Quelque part, la mille troisième est en train de se faire “inscrire” : Donna Elvira. La voilà d’ailleurs qui surgit, hors d’haleine, tâchant de démasquer son violeur.
Entre rêve et réalité, monde intérieur et espace externe, Brigitte Jacques-Wajeman, qui signe là sa première mise en scène d’un opéra du répertoire, a choisi de confronter le désir vital à l’inconscient mortifère (les mortes eaux de décors en noir et blanc).