VON GERHARD KRAMER [Die Presse, 17 June 2006]
R¸ckzugsort konservativer B¸hnenkunst: “Der fliegende Holl‰nder” beim Wagner Festival Wels.
Das Richard Wagner Festival Wels bedeutet f¸r Wagners Musikdramen eine Art letztes R¸ckzugsgebiet “konservativer” – das heiflt dem Werk, nicht der Regie-Eitelkeit Einzelner verpflichteter – B¸hnenkunst. Es war die Idee des Welser Industriellen Walter Just, dem Mainstream des sogenannten Regietheaters eine allein am Willen des Komponisten orientierte Werksicht entgegenzusetzen. 1995 begann mit “Tristan und Isolde” die Erfolgsstory des – inzwischen von Renate Doppler geleiteten – Festivals; die Mitwirkung von Weltstars und der Andrang des Publikums (ein Drittel davon aus dem Ausland) haben dem Festival den Beinamen “Klein-Bayreuth” eingetragen.