(Photo: Johannes Ifkovits)
VON WILHELM SINKOVICZ [Die Presse, 11 December 2006]
“Arabella” in der Staatsoper. Recht indezent inszenierte Sven-Eric Bechtolf Strauss’ letzte Hofmannsthal-Oper.
Jubel ¸ber die Neuinszenierung der “Arabella” an der Staatsoper. Doch be ruht die Produktion, wie mir scheint, auf einem Missverst‰ndnis. Von hintergr¸ndiger Bedeutung schien nur, dass die Wahl f¸r Franz Welser-Mˆsts erste Wiener Premiere auf dieses Werk gefallen ist. Denn mit Strauss’ letzter Hofmannsthal-Vertonung kˆnnen nur gelernte Kapellmeister re¸ssieren. Die m¸ssen Phrase f¸r Phrase, manchmal gar Takt f¸r Takt geschmeidig dem Verlauf des Textes anpassen, sich aufs Modellieren kleinster Einheiten verstehen – ohne dabei die groflen Atemz¸ge zu zerhacken, aus deren Abfolge ein Opernakt seine rhythmische Dynamik bezieht.