Massenet’s Werther at the Wiener Staatsoper


Frauenpower gegen Ahnungslosigkeit
VON WILHELM SINKOVICZ [Die Presse, 21 Feb 05]
Die Staatsoper spielt zwar Massenets “Werther” nicht wirklich, bietet aber zwei phänomenalen jungen Künstlern ein Forum.
Goethes Werther zwischen Nierentischchen und Mammutbäumen
Zuweilen begnügt man sich auch mit Details. Wenn das Ganze so gar nicht stimmen mag, gelingt es viel leicht dem einen oder anderen der beteiligten Künstler sozusagen gegen den Strom schwimmend, eine herausragende Leistung zu modellieren. Im Falle der “Werther”-Premiere darf Elina Garanca das künstlerische Freischärlertum für sich in Anspruch nehmen. Sie sollte die Charlotte singen, wurde von Regisseur Andrei Serban jedoch gezwungen, eine Art Grace-Kelly-Parodie abzuliefern, denn das Stück spielt von Inszenierungs-Gnaden in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts.
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