Scene from Le nozze di Figaro (Photo: Wiener Staatsoper)
Der Graf zu demokratisch, die Gräfin zu reif
VON WALTER WEIDRINGER [Die Presse, 31 Mar 05]
Schrott, Tezier, Anger, Keszei: Erfreuliche Rollendebüts ohne Sensationen in Mozarts “Le Nozze di Figaro”.
Schlecht war der erste Eindruck. Einen ganzen Akt lang häuften sich nur Probleme, Missverständnisse und verpuffte Pointen. Ein neuer Figaro mit Höhenproblemen, ein Hausdebütant als Graf, der ständig Gefahr lief, über sein Kostüm zu stolpern – und das ganze Ensemble immer wieder ehrlich überrascht von Jun Märkls Tempi und Zäsuren. Dass die Sänger desto besser wirkten, je länger und genauer sie Ponnelles bald 30 Jahre dienende Inszenierung bereits kannten, stellte der Probensituation an der Staatsoper wahrlich kein gutes Zeugnis aus.
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