(Photo: Markus Tordik)
VON WALTER WEIDRINGER [Die Presse, 22 April 2006]
Staatsoper. Deb¸tanten-Reigen unter Riccardo Muti.
Und wenn die Vorstellung eine hal be Stunde sp‰ter begonnen h‰tte? Oder wenigstens die Ouvert¸re quasi alla Fidelio vor dem Schlussbild nachgereicht worden w‰re? Denn anfangs tˆnte es noch reichlich schludrig, verhaspelt und lustlos aus dem Graben. Es kann n‰mlich, auch wenn das Repertoire von einem Riccardo Muti betreut wird, fast einen Akt lang dauern, bis sich dort alle Konzentration gesammelt hat. Daf¸r staunte man nach dem ersten Naser¸mpfen doppelt, zu welch duftig ziselierten, auf federnder Genauigkeit schwingenden, nicht zuletzt innig ausgekosteten Phrasen das spielende wie singende Ensemble sich vom geradezu leutselig-lockeren Maestro in diesem selbstverst‰ndlich wieder strichlos gegebenen Figaro animieren liefl.