Grundehrliche Konvention: ÑWertherî an der Bayerischen Staatsoper[Merkur Online, 18 December 2006]
An den Seiten 16 bis 18 des Programmhefts bleibt man unwillk¸rlich h‰ngen. In schˆner, schwungvoll geneigter Schrift breitet da J¸rgen Rose ÑGedanken, Bildideen und Fragenî aus. Dabei unterzieht er, ganz neugieriger Theatermacher, Jules Massenets ÑWertherî einer Kurzanalyse und spinnt daraus ein vielversprechendes Konzept. ÷ffnet sich dann der Vorhang im M¸nchner Nationaltheater zur Premiere, ist man zudem erleichtert: Der Geschmacksunfall seiner ÑNormaî ist ¸berwunden. Daf¸r gibtës die oft erprobte ÑRose-Schachtelî, im aktuellen Design eine wunderbar lichte B¸hne, deren W‰nde, Decke und Boden wild vollgeschrieben sind mit Werthers Worten. Hinten ermˆglicht eine ÷ffnung malerische Auftritte, in der Mitte ein wie vom Himmel gefallener Meteorit, auf dem der Schreibtisch des aus der Welt geworfenen Werther thront.