Julius Caesar in Hamburg


Aleksandra Kurzak (Cleopatra), Kate Aldrich (Cesare)
Die Liebe im Räderwerk der Macht
Staatsoper: Frech, flott, fröhlich, freizügig: Karoline Gruber inszenierte Händels “Giulio Cesare in Egitto”.
Von Joachim Mischke [Hamburger Abendblatt, 16 Feb 05]
Hamburg – These. Antithese. Synthese. So einfach ist das manchmal. Anstatt ein sehr abstraktes, gern auch sehr allegorisches Genre wie die Barock-Oper in ein um Wirklichkeit bemühtes Regie-Korsett zwingen zu wollen, das ihren schillernden Typen das Entrückte, Allgemeingültige nehmen würde, geht Karoline Gruber bei “Giulio Cesare in Egitto” einen ganz eigenen, ganz cleveren Regie-Weg: Zuerst wird auf Pointe komm raus gealbert und überdreht. Dann auf Gedeih und Verderb geliebt. Im dritten Akt ohne Wenn und Aber geläutert. Die Katharsis kommt spät, aber gewaltig.
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